Winterlammung von Schafen

Die Haltung im Freien unter winterlichen Witterungsbedingungen ist bei Schafen, die zur Geburt anstehen, grundsätzlich abzulehnen.
Sie kann allenfalls dann in Betracht kommen, wenn die Herde unter ständiger Beobachtung steht und die Mutterschafe kurz vor oder spätestens unmittelbar nach der Geburt, dann natürlich mit Lamm, in eine trockene, frost- und zugfreie Umgebung verbracht werden.

Gesunde Schafe besitzen eine sehr hohe Kältetoleranz und sind auch gegenüber Nässe relativ unempfindlich.
Dies gilt jedoch nicht für Lämmer in den ersten 2 – 3 Lebenswochen, da die Bewollung noch unzureichend entwickelt ist. Besonders kritisch ist die Zeit unmittelbar nach der Geburt, wenn das neugeborene Lamm noch nass ist und es dadurch zu starker Wärmeableitung aus dem Körper kommt. Bei Minusgraden reicht das Belecken des Lammes durch die Mutter oft nicht aus, um ein Erfrieren zu verhindern. In besonderem Maße gilt dies für Zwillingsgeburten, da das Mutterschaf sich immer nur um ein Lamm kümmern kann.

Bei Lämmern, die im Winter draußen überleben, ist gleichwohl – graduell abhängig von der jeweiligen Witterungssituation – davon auszugehen, dass die Tiere leiden.

Anmerkung: Die vorstehende Stellungnahme fand ihren Niederschlag in einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Koblenz vom 7.4.2006 (2L 430/06 KO).

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung