Zwischenfälle mit Hunden werden sich leider nie ganz vermeiden lassen, auch nicht durch noch so gut gemeinte administrative Maßnahmen. Mit dem Fleischfresser Hund haben wir Menschen uns nun einmal einen sehr intelligenten, aber auch mit einem gewissen Gefährdungspotential ausgestatteten Hausgenossen ausgesucht
Der American Staffordshire Terrier – bei richtigem Umgang ein gutmütiger, verträglicher Hausgenosse.
Aggressives Verhalten von Hunden gegenüber Menschen ist aber praktisch in jedem Fall die Folge fehlerhaften Umgangs mit dem Tier. Der Hund ist ein Rudeltier und braucht für seine Entwicklung und „Persönlichkeitsbildung“ häufige Sozialkontakte zu seinen Rudelmitgliedern, in der Regel also zu uns Menschen. Isoliert gehaltene Hunde entwickeln häufig Verhaltensstörungen und Bissigkeit.
Geradezu pervers ist es, wenn Hunde – außer im Falle von Polizeihunden oder in vergleichbaren Fällen – am Mann auf Schärfe abgerichtet werden.
Gleichermaßen abzulehnen und zudem verboten ist die Schärfeausbildung an Tieren, z.B. Katzen.
Es ist äußerst problematisch, die Gefährlichkeit an der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse festzumachen, weshalb der Tierschutzbeirat den Begriff „Kampfhunde“ ablehnt. Wenngleich manche Rassen sich aufgrund ihrer Beißkraft und Schnelligkeit besonders gut als Waffe mißbrauchen lassen und sich in bestimmten Kreisen deshalb besonderer Beliebtheit erfreuen, so überwiegen doch bei den sogenannten „Kampfhunde“-Rassen gutmütige und verträgliche Individuen, während es bekanntermaßen auch bissige Schäferhunde, Schnauzer und Dackel gibt, um nur einige Rassen zu nennen.
Der Tierschutzbeirat appelliert an die Bevölkerung, nicht zur Hatz auf Hunde zu blasen, sondern den Hunden und ihren Besitzern nach Möglichkeit vorurteilsfrei zu begegnen.
„Rasselisten“ sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Das Land Rheinland-Pfalz wäre gut beraten, die entsprechende Passage ersatzlos aus seiner „Gefahrenabwehrverordnung Gefährliche Hunde“ zu streichen.