Schweine gehören nicht ins Wohnzimmer

Minischweine sind derzeit der Renner als Haustiere. Leider stellt die private Schweinehaltung jedoch häufig eine Tierquälerei dar. Schweine sind gesellige Tiere, die in der Natur in Rotten leben und keineswegs einzeln gehalten werden sollen. Außerdem kann das artgemäße Bedürfnis nach Wühlen und Schlammbaden im Wohnzimmer nicht befriedigt werden.

Die tiergerechte Haltung von Schweinen erfordert viel Platz, Beschäftigungs- und Wühlmöglichkeiten, Einstreu und – in der warmen Jahreszeit – Gelegenheit zum Abkühlen. Die Tatsache, dass Nutzschweine in Ställen vielfach nicht artgerecht gehalten werden, kann keinesfalls ein Argument dafür sein, dies auch privat zu tun. Eine Freilandhaltung mit Hütte und Suhle ist im Grunde optimal, muss aber besonders gesichert und vom Veterinäramt genehmigt sein, da im Außenbereich gehaltene Schweine sich an Wildschweinen mit Schweinepest und anderen Seuchen anstecken können.

Was viele nicht wissen: Auch die übrigen tierseuchenrechtlichen Bestimmungen, wie sie für die Schweinehaltung gelten, sind zu beachten, z.B. Kennzeichnung durch Ohrmarke, Anmeldung bei der Tierseuchenkasse, striktes Verbot der Verfütterung von Speiseabfällen (Gefahr der Seuchenansteckung).

Zu bedenken ist auch, dass ausgesprochene Minischweine oft durch Inzucht stark degeneriert und krankheitsanfällig sind. Andererseits können die robusteren, größeren Exemplare schon einmal ein Körpergewicht von 100 kg und mehr erreichen und werden damit zum Problem.

Fazit des Tierschutzbeirates: Tierhaltung ja, aber wie wäre es zum Beispiel mit einem Hund oder einer Katze aus dem Tierheim?

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