Tierschutzbeirat kritisiert Dschungelshow

Als tierverachtenden Schwachsinn bezeichnet Dr. Helmut Stadtfeld, Tierarzt und Vorsitzender des Tierschutzbeirates Rheinland-Pfalz, die RTL-Show „Ich bin ein Star-holt mich hier raus!“. Nur mit Widerwillen sei es ihm möglich gewesen, sich die erste Folge der aktuellen Staffel überhaupt anzusehen. „Dabei fand ich die Tiere nicht im Geringsten eklig, aber die Art und Weise, wie die Menschen mit ihnen umgegangen sind“ – so Stadtfeld. Wenn langbeinige Spinnen und feingliedrige Stabheuschrecken von Darstellern in den Mund genommen und nach einer Weile wieder ausgespuckt werden, könne das kaum ohne Schäden an den empfindlichen Gliedmaßen abgehen. Wohlweislich habe man danach die von Ekel verzerrten Gesichter der Akteure gezeigt, nicht die gequälten Tiere.
Stadtfeld stellt klar, dass sogenannte niedere Tiere wie Insekten, Krebse und Spinnen sehr wohl leidensfähig sind. Unabhängig von konkreten Leiden und Schäden hält er es aber für höchst bedenklich, wenn lebende Tiere zu Showobjekten einer mehr als fragwürdigen Fernsehunterhaltung herabgewürdigt werden. Die Missachtung der Kreatur im australischen Busch, praktiziert von publicitysüchtigen Ex-Promis und kommentiert von einer Moderatorin, die sich in Deutschland als Tierschützerin aufspielt, sei genau das falsche Signal an das überwiegend junge RTL-Publikum.

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