Auch Kaninchen leiden im Käfig

Die qualvolle Haltung von Legehennen in Käfigen ist – sehr zu Recht – ein Thema, über das öffentlich heftig diskutiert wird. Kaum jemand nimmt aber Notiz davon, dass es den ca. 25 Millionen Kaninchen, die jährlich in Deutschland gemästet und geschlachtet werden, keineswegs besser geht.

Die Standard-Haltungsform ist der enge und niedrige Käfig, in dem pro Tier häufig gerade einmal die Fläche eines Din-A4-Blattes zur Verfügung steht. Natürliche Verhaltensweisen wie Springen, Männchen machen, Weiden und Graben entfallen völlig. Durch die Drahtgitterböden kommt es zu schmerzhaften Verletzungen der Pfoten, viele Tiere leiden wegen des ballaststoffarmen Pelletfutters an Verdauungsstörungen, auf Grund der fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen Verhaltensstörungen wie Kannibalismus. Besonders schlimm trifft es die Zibben, die Muttertiere also, die einzeln in Käfigen mit Wurfkiste gehalten werden und bis zu 10 Würfe pro Jahr „produzieren“.

Der Tierschutzbeirat fordert verbindliche Mindestnormen für die Kaninchenhaltung, in denen ein ausreichendes Platzangebot, ein fester Boden mit Einstreu, die Haltung in natürlichen Sozialverbänden und die Trennung von Fress- und Rückzugsbereichen vorgeschrieben sind.

Eine solche Vorschrift käme auch den zahlreichen Hobby-Kaninchen zugute, denen es in puncto Platzangebot oft nicht besser geht als ihren Artgenossen in kommerziellen Mastställen.

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