Hundehandel unter dem Deckmantel des Tierschutzes

Der Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz warnt vor unseriösen Pseudo-Tierschutzorganisationen, die aus purer Geschäftemacherei Hunde aus Süd- und Osteuropa an den Mann bringen. Nicht selten wird den ahnungslosen Käufern vorgegaukelt, es handele sich um Hunde, die aus Tötungsstationen im Ausland gerettet worden sind. Tatsächlich liegt aber der Verdacht nahe, dass durch gezielte Massenzuchten ein Markt bedient wird, der unter dem Deckmantel des Tierschutzes das Mitleid gutwilliger Menschen ausnutzt.
„Sinnvoller Auslandstierschutz findet in erster Linie vor Ort statt, und zwar in Form von Aufklärungsarbeit und von Kastrationen zur Eindämmung des Hundenachwuchses“, erklärt Dr. Helmut Stadtfeld, Vorsitzender des Tierschutzbeirates.
Stadtfeld rät Tierfreunden, die sich nach reiflicher Überlegung zum Kauf eines Hundes entschlossen haben, sich an eine überschaubare, familiäre Hundezucht oder an ein gut geführtes Tierheim zu wenden, wo man sich in Ruhe seinen neuen Hausgenossen aussuchen kann und nicht zum Kauf gedrängt wird. Jegliche Form von Hundehandel ist nach seiner Auffassung abzulehnen, da Hundewelpen, die sich in der wichtigen Prägungsphase mehrfach an eine neue Umgebung gewöhnen müssen, nicht selten Verhaltensstörungen bis hin zur Aggressivität entwickeln.
Hinter Tierschutzorganisationen mit wohlklingenden Namen, die sich überwiegend oder ausschließlich der Vermittlung von Auslandshunden widmen, stecken oft besonders windige Hundehändler. Deshalb Hände weg von Spontankäufen aus Internetangeboten, vom Erwerb kranker Welpen aus Mitleid oder von Hunden, die an der Haustür, auf Autobahnparkplätzen oder sonst wie unter Zeitdruck verkauft werden. Mit der gut gemeinten Aufnahme eines solchen Hundes läuft man Gefahr, den Nachschub aus dubiosen Quellen anzukurbeln.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung