Die Schwäne an der Mosel sind offenbar einigen Menschen ein Dorn im Auge und werden schon seit Jahren drangsaliert. Tierfrevler haben auch in diesem Jahr im Bereich Cochem ganze Arbeit geleistet. Dies ist das traurige Fazit der Beobachtungen des Vogelschützers Hans-Peter Kutscheid, der seinen Bericht jetzt dem Tierschutzbeirat zur Verfügung gestellt hat.
In Cochem-Cond wurden die Eier aus einem Schwanennest die Böschung heruntergerollt, das Nest war zerwühlt, das Gras in der Umgebung niedergetreten. In Cochem-Sehl verschwanden die Eier einzeln jeweils nach dem Legen, so dass das Schwanenpaar Mitte April das Nest aufgeben musste.
Auch in Valvig wurde, wie schon in den Vorjahren, ein Gelege geplündert, Fußspuren weisen die gleiche Größe aus wie zwei Jahre zuvor und deuten auf einen Gewohnheitstäter hin.
Der Tierschutzbeirat bittet die Bevölkerung um besondere Aufmerksamkeit und um Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen können, die Wasserschutzpolizei ist eingeschaltet. Dr. Helmut Stadtfeld, Vorsitzender des Tierschutzbeirates, hat unterdessen Überlegungen, Schwäne von Cochem an andere Moselabschnitte oder gar an den Rhein umzusiedeln, als unsinnig und undurchführbar zurückgewiesen: „Die Schwäne sind ein Teil der Natur, verhalten sich völlig friedlich und stellen objektiv für niemanden ein ernsthaftes Problem dar“. Viele Einheimische und Touristen würden sich an den Tieren erfreuen, öffentliche Äußerungen über eine Schwanenproblematik wären dagegen geeignet, bei bestimmten Zeitgenossen eine Aversion gegen die Vögel zu fördern.