Der Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz kritisiert, dass es nach wie vor unbelehrbare Jäger gibt, die das Schwarzwild im Übermaß füttern und somit zu einer gefährlich hohen Population beitragen. So wurde kürzlich im Rhein-Lahn-Kreis ein Fall zur Anzeige gebracht, wo ein Revierinhaber verbotswidrig Futterautomaten aufgestellt und darüber hinaus säckeweise Getreide auf Futterplätze geschüttet hatte.
Solche Mastanlagen in freier Wildbahn gefährden die Bemühungen der verantwortungsbewussten Jäger, der Europäischen Schweinepest, wie sie derzeit unter anderem in den Wildschweinebeständen des Westerwaldes grassiert, durch waidgerechte Bejagung und durch Impfung der Wildschweine Herr zu werden.
Dr. Helmut Stadtfeld, Vorsitzender des Tierschutzbeirates, appelliert an die Jäger, das so genannte Kirren, also das Anlocken der Wildschweine durch Mais und anderes Getreide, auf ein Minimum, allerhöchstens auf das gesetzlich zulässige Maß zu beschränken. Wer durch übermäßige Fütterung die Vermehrung der Wildschweine fördert, schafft ideale Voraussetzungen für das Schweinepestvirus und gefährdet die Hausschweinebestände, von Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen und der Gefährdung des Straßenverkehrs einmal ganz abgesehen.
Die zuständigen Jagdbehörden in Rheinland-Pfalz werden aufgefordert, solchem Fehlverhalten unnachgiebig zu begegnen.