Tierschutzbeirat contra „Hundetourismus“

Gegen das zunehmende Verfrachten von Hunden aus Süd- und Osteuropa nach Deutschland hat sich der Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz ausgesprochen. Diese Form des „Auslandstierschutzes“ wird inzwischen in großem Stil durch mehr oder weniger seriöse Organisationen praktiziert, die teils aus Tierliebe, teils aber auch aus reiner Geschäftemacherei Straßenhunde, etwa aus Rumänien, Ungarn oder Griechenland, an hiesige Tierfreunde vermitteln. Wenn auch die Motive sehr unterschiedlich sein mögen, die Probleme gleichen sich: Herrenlose Hunde, die am Strand oder auf einer Müllhalde aufgewachsen sind, gewöhnen sich oftmals nur schwer an Treppen, Aufzüge, überfüllte Kaufhäuser oder den Straßenverkehr, reagieren ängstlich und zuweilen auch aggressiv auf fremde äußere Reize. Beißvorfälle und die bekannten Überreaktionen hundefeindlicher Kreise können die Folge sein.

Ein weiteres Risiko besteht in der möglichen Einschleppung von Krankheiten, z.B. der Leishmaniose, einer klassischen Infektionskrankheit des Mittelmeerraums, die durch einen einzelligen Blutparasiten hervorgerufen wird.
Die tierseuchenrechtlichen Vorschriften für die Einfuhr oder das „innergemeinschaftliche Verbringen“ von Hunden und Katzen werden nach Erkenntnissen des Tierschutzbeirates nicht immer beachtet.

Tierschutz darf nicht an Grenzen Halt machen. Ein Mitbringen von Tieren ist aber nur im Einzelfall vertretbar; Hilfsprojekten vor Ort, etwa Aufklärungsarbeit, Kastrationsaktionen oder Unterstützung beim Aufbau von Tierheimen ist eindeutig der Vorzug zu geben.

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