Jahr für Jahr das gleiche Elend: An Rhein, Mosel, Saar und Lahn erleiden zahlreiche Schwäne und andere Wasservögel schwerste Verletzungen durch Angelhaken und -schnüre, die achtlos in der Landschaft zurückgelassen wurden.
Die Liste der Schreckensmeldungen, die dem Tierschutzbeirat vorliegt, ist lang und umfasst auch bereits einige Vorkommnisse aus diesem Frühjahr: Verschluckte Angelhaken, Angelschnüre, die sich um Schnäbel und Beine gewickelt haben, Schnüre, die im Vogelmagen durch Herauslösen der Weichmacher zu stahlharten Fremdkörpern werden, Bleivergiftungen durch verschluckte Bleikügelchen. Auf besonders qualvolle Weise machte kürzlich ein Schwan an der Obermosel Bekanntschaft mit einem Angelhaken: Der „Drilling“ hatte sich in einem Flügel eingespießt, beim Putzen verfing sich der Schwan und verlor ein Auge.
Der Tierschutzbeirat appelliert an die Angler, beim Angeln auf Vögel zu achten, vor allem aber abgerissene Haken und unbrauchbare Schnurreste gründlich vom Ufer zu entfernen und mit nach Hause zu nehmen. Die Behörden vor Ort werden aufgefordert, durch verstärkte Kontrollen darauf hinzuwirken, dass nur ausgebildete und examinierte Angler am Werk sind. Die verantwortungsvollen Angler fordert der Tierschutzbeirat gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Rheinland-Pfalz auf, ihren Kollegen „auf die Finger zu schauen“ und Verstöße umgehend zu melden.
Hierbei sollte auch auf gezielte Übergriffe gegen Schwäne geachtet werden, wie sie gerade in jüngerer Vergangenheit vermehrt festzustellen waren. So wurden an der Mosel Schwanennester zerstört und geplündert und Schwäne verletzt. Kürzlich wurde im Hafen von Traben-Trarbach sogar ein Schwan getötet, offenbar mit einem angespitzten Holzstock oder ähnlichem Gegenstand.